Unter dem Motto „Der elektrische Antriebsstrang von morgen – effizient, sicher, wirtschaftlich“ erarbeitet der Bayerische Forschungsverbund für Elektromobilität (FORELMO) gezielt wissenschaftliche Lösungen für technologische Kernfragen auf dem Gebiet der Elektromobilität. FORELMO konzentriert sich auf die Schwerpunktthemen Elektromotoren, Batteriesysteme und Leistungselektronik.
Neben den fachlichen Aktivitäten zielt der Forschungsverbund auf eine engere Zu-sammenarbeit der Industriepartner mit der regional verfügbaren Forschungskompetenz sowie der bayerischen Forschungseinrichtungen untereinander. Beispielgebend ist hier die Kooperation der Forschungsstandorte München und Erlangen-Nürnberg. Durch die Vernetzung lassen sich die Interessen und Kompetenzen der beteiligten Firmen projektspezifisch berücksichtigen und die F&E-Aktivitäten des Forschungsverbundes auf Produktnähe, Nutzerorientierung und Praxistauglichkeit ausrichten.
Der bayerische Autobauer BMW investiert bis Ende nächsten Jahres 125 Millionen Euro, um seine beiden niederbayerischen Werke für die Produktion der elektrischen BMW i Modelle zu rüsten. Dingolfing und Landshut werden wichtige Komponenten für die neuen Elektrofahrzeuge liefern. Rund 500 Arbeitsplätze entstehen dadurch an beiden Standorten im Zukunftsbereich eMobilität. Der neue BMW i3 wird ab Ende 2013 im BMW-Werk Leipzig in Serie gebaut, der BMW i8 folgt 2014.
Wesentliche Antriebs-, Fahrwerks- und Karosserieteile dafür werden die Werke in Dingolfing und Landshut beisteuern. So entstehen beispielsweise für den neuen BMW i3 die Batterie, das Elektro-Getriebe und die Aluminium-Struktur des Chassis in Dingolfing. Auch für den BMW i8 fertigt der Standort Strukturteile wie Vorderachsträger, Vorderwagen- und Hinterwagenmodul. Das Werk Landshut wird die Elektromotoren und Range Extender zur Reichweitenverlängerung, aber auch Hochvoltspeicher sowie Motor-Getriebe-Einheiten für die Modelle produzieren. Neben den Elektroantriebsmodulen werden in Landshut auch Karosserieteile aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff für die BMW-i-Modelle gefertigt.
Neue Entwicklungen auf dem Gebiet der Hochleistungs-Magnetwerkstoffe haben zu zahlreichen Innovationen in den unterschiedlichtsten Anwendungen geführt. Ausgehend von magnetischen Bauteilen in Magnetsystemen, Kernmaterialien und Schichtsystemen hat die Bedeutung dieser neuen Werkstoffe in vielen Bereichen stark zugenommen. Beispielhaft genannt seien hier nur die Elektromotorenentwicklung, die Sensorentwicklung und die Informationsspeicherung. Die Entwicklung hin zur Elektromobilität wird das Einsatzspektrum auch im Bereich Automotive weiter vergrößern. Das Wissen über die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der neuen Hochleistungs-Magnetwerkstoffe ist noch lange nicht bei allen Konstrukteuren und Entwicklern vorhanden.
Die Fachveranstaltung „Magnetwerkstoffe für technische Anwendungen” vom Essener Haus der Technik bietet am 28. und 29. Februar 2012 die Gelegenheit, sich in komprimierter Form auf den aktuellen Stand der Entwicklung zu bringen.