“Auch wenn die Umsetzung des hochgesteckten Ziels von einer Million Elektrofahrzeugen in Deutschland bis 2020 für viele scheinbar zu langsam läuft und in der öffentlichen Diskussion stark hinterfragt wird, so ist doch sicher, dass mittelfristig der Weg zur elektrischen Mobilität nicht aufzuhalten ist”, erklärte Roland Bent, Geschäftsführer des BEM-Mitgliedsunternehmens Phoenix Contact, jetzt in einem Interview mit dem Magazin Computer&AUTOMATION.
Eine wesentliche Rolle beim Thema Elektrofahrzeuge spiele die Ladetechnik. Um diesem neuen Geschäftsfeld eine eigene Identität zu geben, haben die Blomberger bereits im Januar diesen Jahres die Phoenix Contact E-Mobility GmbH gegründet. Die neue Gesellschaft habe mittlerweile zehn Monate operativen Betrieb hinter sich und produziere bereits Ladesteckersystemen für Elektromobilität. “Damit ist jetzt die Gründungsphase eines neuen Geschäftsfelds der Phoenix-Contact-Gruppe abgeschlossen, von dem neue bedeutende Wachstumsimpulse für die ganze Unternehmensgruppe ausgehen werden”, so Bent.
Im Verbundprojekt AUTOPLES (Automatisiertes Parken & Laden von Elektrofahrzeug-Systemen), das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Spitzenclusters „Elektromobilität Süd-West“ über zweieinhalb Jahre mit 2,3 Mio. € gefördert wird, haben sich vier kleine und mittelständische Unternehmen und eine Forschungseinrichtung zusammengeschlossen, um die Energieversorgung von Elektrofahrzeugen für den Nutzer zu optimieren.
Im Zentrum des Projektes AUTOPLES steht die Erforschung eines marktfähigen, nutzerorientierten, energieeffizienten, technologisch und ökonomisch zukunftsweisenden Park- und Ladesystems für den schnellen Durchbruch der Elektromobilität – nach dem Motto: „Die bequemste und effizienteste Art zu tanken, seitdem es Autos gibt.“ Es werden unter anderem Fahrbetriebs- und Parkgewohnheiten typischer Elektroauto-Benutzer, Möglichkeiten für das autonome und koordinierte Bewegen von Elektrofahrzeugen, geeignete automatisierte Ladetechniken und sicherheitsrelevante Themen untersucht. Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier.
Die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV), die Stadt Mannheim, die Bombardier Transportation GmbH und das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) erproben gemeinsam Elektrobusse im regulären Fahrgastbetrieb, die an Haltestellen kabellos nachgeladen werden können. Die Alltagstauglichkeit der induktiven Ladetechnik PRIMOVE für den regelmäßigen Fahrgastbetrieb nachzuweisen ist Ziel dieses vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) geförderten Projekts.
Zwölf Monate lang werden zwei induktiv geladene Elektrobusse auf den regulären Fahrstrecken der RNV-Buslinie 63 in Mannheim sowie ein Elektro-Servicefahrzeug im Verkehrsgebiet der RNV betrieben. Die induktive Energieübertragung erfolgt im Prinzip über zwei magnetisch gekoppelte Spulen: Eine ist unsichtbar im Straßenbelag an der Haltestelle eingelassen, die andere an der Fahrzeugunterseite verbaut. Durch die Änderung des magnetischen Flusses entsteht in der fahrzeugseitigen Spule eine elektrische Spannung. Damit funktioniert die Energieübertragung zwischen beiden Spulen kabellos. Weitere Informationen rund um das Forschungsprojekt finden Sie hier.
Die EURONICS Deutschland eG und die RWE Effizienz GmbH arbeiten künftig im Bereich Elektromobilität zusammen: Ab sofort wird Ladetechnik von RWE ins EURONICS Sortiment aufgenommen. „Die Kooperation soll Elektromobilität in die Fläche bringen. Jetzt können EURONICS Fachhändler ihr Sortiment um unsere Ladelösungen erweitern. Ziel ist es, mit erprobten Produkten im Alltag anzukommen“, so Devid Perissinotto, Leiter Vertrieb Deutschland Elektromobilität der RWE Effizienz GmbH.
„Durch die Kooperation mit RWE betonen wir den Stellenwert von Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung und geben unseren Mitgliedern die Chance, sich optimal aufzustellen“ erläutert Heiko Pischtschan, Leiter Gebäudetechnik der EURONICS Deutschland eG. „Schon heute haben zahlreiche EURONICS Fachgeschäfte und -märkte die Chancen des Energiemarkts erkannt und sich hier positioniert. Von der Stromerzeugung beispielsweise durch Photovoltaik über die Beratung, das Energiemanagement, Speicherlösungen für Energie und nun auch im innovativen Segment Elektromobilität“, ergänzt Pischtschan.
Über den Bestellkatalog angeboten werden die Einstiegslösungen der RWE eLine. Dies umfasst die RWE eBox zur Wandaufhängung mit einem Ladepunkt und die RWE eStation zur gleichzeitigen Aufladung von zwei E-Fahrzeugen. Beide Ladeprodukte bieten eine Ladeleistung von maximal 11 kW. Eine 20 kWh-Batterie eines auf diese Ladeleistung ausgelegten Fahrzeugs ist somit in unter zwei Stunden aufgeladen. Eine RWE eBox kostet 695 Euro (brutto). Die mehrfach abgesicherten Ladekabel für verschiedene Fahrzeugtypen werden ebenfalls angeboten.
Anlässlich der Sonderausstellung „Alles in Bewegung – Zukunft eMobilität“ in den Riem Arcaden diskutieren auf Initiative von Union Investment und der Europäischen Metropolregion München (EMM) ausgewählte Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik die aktuelle Entwicklung der Elektromobilität. Unser Verkehrssystem steht vor einem Wandel. Politik und Industrie investieren in die Entwicklung von neuen Elektroautos, Batterien und Ladetechniken. Eine Million Elektrofahrzeuge könnten schon 2020 auf deutschen Straßen rollen und zugleich als mobile Stromspeicher die Verwendung Erneuerbarer Energien fördern. Wie werden eAutos unsere Mobilität verändern – und wie unsere Städte und Dörfer?
Experten-Talk im StadtQuartier Riem Arcaden am Dienstag den 12. Juni 2012 um 19.00 Uhr. Bitte melden Sie sich online bis zum 08. Juni 2012 an, da die Teilnehmerzahl begrenzt ist. Bei Rückfragen steht Ihnen Dr. Susanne Kaschub unter 040 34919 4139 gern zur Verfügung.Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier.
Audi, BMW, Chrysler, Daimler, Ford, General Motors, Porsche und Volkswagen haben vereinbart, den auf der einheitlichen Fahrzeugschnittstelle basierenden Ansatz für das Schnellladen – das DC-Schnellladen mit dem Combined Charging System – in Elektrofahrzeugen künftig in Europa und den USA einzusetzen. Das Combined Charging System vereint ein-phasiges Laden mit Wechselstrom, schnelles Wechselstromladen mit Drehstromanschluss, Gleichstromladen für Haushalte oder ultraschnelles Gleichstromladen an Stromtankstellen mit nur einer Schnittstelle im Fahrzeug. So kann der Kunde an den meisten Ladestationen unabhängig von Stromquelle und angebotener Ladegeschwindigkeit laden. Dieser Vorteil soll den Aufbau einer standardisierten Infrastruktur beschleunigen.
Die SAE (International Society of Automotive Engineers) hat das Combined Charging System als den Standard zum Schnellladen bestimmt, der das bestehende Typ 1 basierte AC-Laden erweitert. Der Standard wird diesen Sommer offiziell veröffentlicht. Die European Automobile Manufacturers Association (ACEA) hat das Combined Charging System ab 2017 als einheitliche AC/DC-Ladeschnittstelle für alle neuen Fahrzeugtypen in Europa ausgewählt.
Kommerziell erhältliche Ladestationen stehen voraussichtlich Ende dieses Jahres bereit. Alle beteiligten Automobilhersteller entwickeln Fahrzeuge, die das Combined Charging System nutzen. Erste Fahrzeuge mit der Technologie werden 2013 in den Markt eingeführt.