Die RWTH International Academy und das Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen bieten unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr.-Ing. Achim Kampker den Zertifikatskurs “Batterie- und Elektromotorenproduktion” an. Das Seminar „Batterieproduktion“ am 13. und 14. Mai 2014 vermittelt einen umfassenden Einblick in die Prozesse, Technologien und Herausforderungen bei der Produktion von Lithium-Ionen-Batterien. Im Seminar „Elektromotorenproduktion“ am 15. und 16. Mai 2014 lernen die Teilnehmer eine ganzheitliche Betrachtung des Produktionsprozesses eines Elektromotors. Der Kurs richtet sich sowohl an Personen, die ein Grundlagenverständnis erlangen möchten, als auch an Experten, die an vertiefenden Diskussionen zu Qualitätskriterien, Kostenstrukturen und Technologiealternativen interessiert sind. Weitere Informationen zum Kurs finden Sie hier.
Die Regeln für den Transport von Lithium-Batterien müssen weltweit vereinheitlicht, die Bestimmungen vor allem in Europa und in Deutschland vereinfacht und der technischen Entwicklung der Energiespeicher angepasst werden. Das haben Experten bei der jüngsten Tagung des Expertenkreises Lithium-Batterie-Logistik des House of Logistics and Mobility (HOLM) in dieser Woche in Frankfurt gefordert. „Wir brauchen eine weltweite Regelung, auch wenn das ein weiter Weg ist“, sagte Christiane Nothdurft von der Robert Bosch Battery Solutions GmbH.
„Die Regelungen müssen vereinfacht und auf ein vernünftiges Maß zurückgeführt werden“, betonte auch Prof. Dr. Norbert Müller, Welt-Gefahrgut-Beauftragter bei DB Schenker und Honorarprofessor an der SRH Hochschule für Logistik und Wirtschaft in Hamm. Viele Regelungen datierten noch aus der Anfangszeit die Lithium-Batterien, als das Risiko größer gewesen sei als heute. „Da hat es Fortschritte gegeben, Logistikvorschriften müssen an das verminderte Risikopotenzial der Lithium-Batterien angepasst werden.“ Die Regelungen für den Transport von Gefahrgut müssen nach Einschätzung der Experten – zu denen auch BEM-Mitarbeiter Thomas Teschner gehört – außerdem einfacher und klarer formuliert werden. „Hier muss eine Sprache gefunden werden, die der Anwender auch versteht“, sagte Prof. Dr. Müller. Weiter Informationen zum Expternkreis finden Sie hier.
Elektro- und Hybridautos mit Lithium-Ionen-Antriebsbatterien sind im Brandfall mindestens genauso sicher wie Fahrzeuge mit konventionellem Antrieb. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Reihe von Brandversuchen, die das BEM-Mitgliedsunternehmen DEKRA gemeinsam mit einem Autohersteller unternommen haben.
In der Versuchsreihe wurden drei Antriebsbatterien eines aktuellen Elektrofahrzeugs in Brand gesetzt und mit unterschiedlichen Löschmitteln gelöscht. „Wir wollten herausfinden, wie sich die Batterien beim Brand und während des Löschens in der Praxis verhalten und welche Mengen an Löschmittel notwendig sind“, so Markus Egelhaaf aus der DEKRA Unfallforschung. Entzündet wurden die Batterien mit Benzin. Nach mehreren Minuten in den Flammen bei Temperaturen von über 800°C begannen die Batterien eigenständig zu brennen. Dabei war die Flammen- und Rauchentwicklung deutlich geringer als bei brennendem Benzin. Der Überdruck, der im Inneren der Batterien durch den Brand entstand, wurde durch die eingebauten Überdruckventile nach außen abgeleitet. Dabei entstanden kleinere Stichflammen, die aber ihrerseits hinter der Intensität eines Benzinbrandes zurückblieben. Hinzu kommt ein weiterer wichtiger Punkt, so Egelhaaf: „Die Gefahr, dass sich der Brand schnell ausbreitet, ist bei den Batterien geringer. Denn anders als bei Fahrzeugen mit konventionellen Kraftstoffen wie Benzin oder Diesel können hier keine brennenden Flüssigkeiten wegfließen und so benachbarte Objekte in Brand setzen.“
Mit der Förderung einer Pilotproduktionsanlage für Lithium-Ionen-Batterien setzt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) nun eine zentrale Forderung der Nationalen Plattform Elektromobilität um. Zum Kompetenznetzwerk Lithium-Ionen-Batterie haben sich Unternehmen und anwendungsnahe Forschungseinrichtungen zusammengeschlossen, um die Zell- und Batterieindustrie in Deutschland zu fördern. Die 25 Mitgliedsunternehmen und -organisationen des KLiB, – darunter BASF, Deutsche Accumotive, VARTA, Evonik, SGL Group und auch das ZSW – werden noch in diesem Jahr mit der Planung einer Anlage zur Erforschung und Optimierung der Fertigung von Lithium-Ionen-Zellen in Ulm beginnen. Große Herausforderungen sind derzeit die Übertragung neu entwickelter Produktionsverfahren Materialien, Komponenten und Anlagenteile in die industrielle Fertigung seriennaher Batterien für Elektrofahrzeuge. Die Anlage soll ermöglichen, wettbewerbsfähige Lithium-Ionen-Batterien in Musterserien herzustellen. Gleichzeitig dienen diese Zellen als Referenz für das Testen neuer Materialien, Zell- und Anlagenkomponenten und Fertigungsschritte. Dadurch wird eine Kompetenzlücke in der Wertschöpfungskette geschlossen und die Forschungs- und Entwicklungsfähigkeit vieler Unternehmen erweitert. Die Unterstützung von KLiB ist ein Teil der Förderstrategie des BMBF für Elektromobilität. Für die Bereiche Batterie, Energiemanagement im Gesamtsystem und Aus- und Weiterbildung wird das BMBF seine Fördermittel erheblich aufstocken.
Im April haben sich Forschungseinrichtungen und Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette für Lithium-Ionen-Batterien zum deutschlandweiten Kompetenznetzwerk Lithium-Ionen-Batterien (KLiB) zusammengeschlossen. Ziel des nationalen Netzwerks ist die Stärkung der Zulieferindustrie Deutschlands – von der Entwicklung über Produktion bis hin zur Vermarktung. Die Mitglieder streben den Aufbau und die effiziente Nutzung einer gemeinsamen Infrastruktur für Forschung/Entwicklung, Fertigung und Prüfung an. Synergieeffekte sollen genutzt und einheitliche Standards erarbeitet werden. Das Kompetenznetzwerk bietet seinen Mitgliedern zudem eine gemeinsame mediale Plattform nach außen hin und einen effizienten Informationsaustausch untereinander.